3.
Darstellung der empirischen Untersuchung
3.3.
Leitfaden des Experteninterviews mit Erklärungen
Fragenkomplexe:
Aus den Erläuterungen
zum leitfadengestützten Experteninterview geht hervor,
daß die folgenden Fragen im realen Interview nicht genau
in dieser Form und nicht notwendig in der dargestellten
Reihenfolge zu stellen sind. Aus dem Prinzip der
Offenheit ist abzuleiten, daß das Interview in
besonderer Weise auf den Befragten eingehen soll und
somit der Interviewablauf im voraus schwer kalkulierbar
ist. Gehen die Antworten der Experten in Richtungen, die
von mir nicht antizipiert sind, muß versucht werden,
flexibel darauf zu reagieren.
Nach FRIEDRICHS (1990, 227ff) ist es bei einem solchen
offen geführten Interview wichtig, zwischen zwei
Fragenkategorien zu unterscheiden:
· Schlüsselfragen und
· Eventualfragen
Schlüsselfragen sind Fragen, die im Interviewverlauf auf
jeden Fall gestellt werden müssen - wenn auch nicht im
gleichen Wortlaut, so doch vom Sinngehalt her. Wann diese
Schlüsselfragen gestellt werden, muß der Interviewer
während des Interviews entscheiden. Wichtig ist
lediglich, daß im Interview alle Schlüsselfragen
gestellt worden sind, damit eine Vergleichbarkeit der
Expertenaussagen gewährleistet ist. Eventualfragen
dagegen können je nach Interviewverlauf gestellt oder
weggelassen werden - je nach Einschätzung des
Interviewers.
Schlüsselfragen und Eventualfragen decken nicht die
gesamte Breite der Fragen ab. Hinzu kommen ad-hoc-Fragen,
die der Interviewer während des Verlaufs aus der
Situation heraus stellt.
Die Schlüsselfragen sind fett gedruckt, die
Eventualfragen im Normalschriftsatz. Die Fragen sind
einzelnen Themenkomplexen zugeordnet.
Bevor der Fragen-Katalog eröffnet und erläutert wird,
wird in einem Schaubild (Abb. 2) stichpunktartig ein
Großteil der Einflußgrößen auf die Verbreitung der
Sportart Faustball dargestellt. Dies soll vorab auf die
einzelnen Bereiche aufmerksam machen und so das Lesen und
Nachvollziehen erleichtern.
Abb. 2: Einflußgrößen auf die Verbreitung der Sportart
Faustball in Deutschland
Quelle: Eigene Darstellung
In den folgenden Kapiteln werden die Fragen des
Leitfadens dargestellt, im Anschluß an diese Schlüssel-
und Eventualfragen eine kurzgehaltene Begründung für
die Fragen mit dem Vorwissen des Forschers. Lange
Ausführungen wären fehl am Platze, da in der Auswertung
alle Details wiederholt werden (Kap. 4).
Fragenkomplexe:
3.3.1.
Interview-Eröffnung
Um eine angenehme Gesprächsatmosphäre zu schaffen,
ist es zunächst wichtig, langsam in das Gespräch
einzuleiten. Dazu bietet es sich an, zunächst den Grund
und Sinn der Befragung darzustellen und zum Einstieg eine
Frage zu stellen, die vom Befragten ohne große Probleme
beantwortet werden kann (vgl. FRIEDRICHS 1990, 211). Als
Intervieweröffnung würde sich eine Einleitung wie folgt
anbieten:
· Im Rahmen meiner Examensarbeit beschäftige ich mich
mit dem Thema Faustball. Sie als Experte wissen, daß die
Randsportart viele Probleme hat. Diese Probleme versuche
ich nun, durch eine Befragung von Experten möglichst
umfassend zu erörtern. In einem weiteren Schritt möchte
ich dann versuchen, auf Problemlösungsansätze zu
stoßen, die eventuell zu einer Weiterentwicklung der
Sportart und zu ihrer Verbreitung führen können. Dabei
erwarte ich von ihnen natürlich keine Patentlösungen,
die den Faustballsport populärer machen als König
Fußball.
Um langsam in die Thematik einzuleiten, möchte ich
zunächst einmal darauf eingehen, was den Reiz des
Faustballspiels ausmacht. Sie sind begeisterter
Faustballer. Wie sind Sie zu diesem Sport gekommen? ·
Welche Gründe sprachen dafür, Faustball langfristig
auszuüben?
Diese ersten Fragen sind "Eisbrecherfragen"
(DIEKMANN 1995, 414) und dienen dem "warming
up" (DIEKMANN 1995, 414). Gleichzeitig werden
positive Aspekte der Sportart Faustball und
Einflußgrößen auf das langfristige Ausüben der
Sportart herausgestellt.
3.3.2. Bekanntheitsgrad
· Aus ihrer Erfahrung heraus: Wie schätzen Sie den
Bekanntheitsgrad des Faustballsports ein?
· Sie sind begeistert von dieser Sportart. Warum findet
Faustball aber in der breiten Öffentlichkeit ihrer
Meinung nach keinen großen Anklang?
· Wie kann der Bekanntheitsgrad verbessert werden?
· Wie schätzen Sie im Zusammenhang mit dem
Bekanntheitsgrad das Image der Sportart ein?
· Wie kann einem negativen Image begegnet werden?
· Würden Sie Faustball als Leistungs- oder Breitensport
charakterisieren?
· Hat die unterschiedliche Orientierung Auswirkungen auf
das Image, also das Bild, das sich Außenstehende von der
Sportart machen?
· Wie können die beiden Richtungen vereinbart werden?
· Ist eine (deutliche) Trennung zwischen Leistungs- und
Hobbyfaustball anzustreben?
· Wie kann der Hobbyfaustball weiter ausgebaut werden?
· Sind Ansätze wie beim Volleyball mit
Mixed-Mannschaften anzustreben als Alternative im
Hobbybereich?
· Müßten neue Tendenzen aufgegriffen werden in
Anlehnung an Trendsportarten, wie z.B. Streetbasketball,
Beachvolleyball, o.ä.?
Trotz vieler Erfolge der Nationalmannschaften im Herren-
und Damenbereich ist Faustball wenig bekannt. Die
Sportart Faustball nimmt in der Organisation des DTB mit
ca. 4,6 Millionen Mitgliedern nur einen Anteil von knapp
einem Prozent ein (vgl. DTB: Jahrbuch 1999, 6).
Hauptgründe für den geringen Bekanntheitsgrad sind die
fehlende Präsenz im Schulsport und die geringe
Medienpräsenz. Seit Ende der 60er Jahre ist Faustball
kein fester Bestandteil des Schulsports mehr (vgl.
Kapitel 2.1). Somit sind Kontakte der jungen Bevölkerung
mit dem Faustballsport eher dem Zufall überlassen.
Berührungspunkte mit dem Faustball können sein:
· Freunde oder Bekannte üben den Sport aus (durch die
geringe Anzahl an Faustballern nicht sehr wahrscheinlich)
· eine Faustball-Veranstaltung wird gesehen
· Faustballberichte in den Medien Der Bekanntheitsgrad
kann durch Werbung verbessert werden. Diese Werbung kann
auf verschiedene Weise erfolgen: Mundprogaganda,
Präsentation in der Öffentlichkeit (z.B. durch große
Faustball-Turniere, Punktspieltage, Straßenfeste),
Vorankündigungsplakate, Saisonhefte, Medienberichte,
Integration in den Schulsport.
Ist eine Sportart wenig bekannt, wird sie oftmals durch
Vorurteile beurteilt. Diesen Vorurteilen kann nur durch
verstärkte Werbung und durch positive Präsentation des
Faustballs erreicht werden. Das eventuell schlechte Image
(Altherrensport, Ball über die Schnur) bildet sich
teilweise durch die undeutliche Trennung vom Breiten- und
Leistungssport. Es muß verstärkt darauf hingewiesen
werden, daß Faustball auch Sport mit Leistungsanspruch
ist. Gleichzeitig kann aber der Hobbyfaustball
vorangetrieben werden, um den Sportlern gerecht zu
werden, die einfach nur Spaß an der Bewegung haben
möchten.
3.3.3. Verbreitung
· Ist eine Tendenz zu erkennen, wo sich Faustball am
ehesten verbreitet hat - in Bezug auf städtische oder
ländliche Gebiete?
· Was sind die besonderen Probleme in Großstädten, die
gegen eine Verbreitung des Faustball sprechen?
· Anders herum gefragt: Was sind die Vorteile der
kleinen Orte, die für eine Verbreitung des Faustballs
dort sprechen?
· Teilweise sind ehemals große Faustballabteilungen
ausgestorben bzw. verkümmert, beispielsweise der BTB
Oldenburg, der seinerzeit jedes Jahr ein großes
Faustballturnier veranstaltet hat. Welche Gefahren sehen
Sie für die Faustballabteilungen?
· Wie kann diesen Gefahren begegnet werden?
· Welche Maßnahmen können innerhalb des Vereins
getroffen werden?
· Wie können sich Vereine eventuell gegenseitig helfen?
· Welche Möglichkeiten haben Vereine, die Verbreitung
des Faustballs voranzutreiben?
· Welche Werbeaktionen außer (reinen)
Faustballturnieren können gestartet werden?
Wie in Kapitel 2 bereits festgestellt wurde, ist die
Anzahl an Faustballspielern mit ca. 41.000 registrierten
Aktiven als gering einzustufen. An den Vereinsnamen der
Bundesligavereine kann abgelesen werden, daß die
Verbreitung der Sportart Faustball eher in kleineren
Ortschaften möglich ist. Als Beispiel seien die
Faustball-Hochburgen des Landkreises Oldenburg genannt:
Ahlhorner SV, TV Brettorf und SV Moslesfehn. Die Stadt
Oldenburg hingegen hat keine nennenswerten
Faustballabteilungen mehr. Von den Experten werden
Aussagen zu Gefahren für Faustball-Abteilungen und zu
Verbreitungsmöglichkeiten des Faustballs erhofft.
3.3.4. Medien
· Wie beurteilen Sie die Medienpräsenz des
Faustballs?
· Wie sieht es in den einzelnen Bereichen aus:
Fernsehen, Radio, Printmedien?
· Wie könnte die Präsenz erhöht werden?
· Sind bereits Aktionen in diese Richtung durchgeführt
worden?
· Was können die einzelnen Vereine für die Erhöhung
der Medienpräsenz tun?
· Was kann durch die Medien bewirkt werden?
· Hätte eine verstärkte Medienpräsenz Auswirkung auf
die Verbreitung des Faustballs?
· Wie bewerten Sie das neue Medium Internet in Bezug auf
den Faustballsport?
· Im Gegensatz zu den anderen genannten Medien ist das
Medium Internet unzensiert. Welche Chance bietet dies dem
Faustballsport?
· Welche Gefahren liegen darin?
Die Medienpräsenz des Faustballs ist sehr gering. Im
werbewirksamen Medium Fernsehen wird die Sportart kaum
gezeigt. Selbst Weltmeisterschaften finden kaum
Beachtung. (Seltene) Fernsehberichte beschränken sich
oftmals auf Regionalsendeanstalten - in der Sportschau
beispielsweise sind Faustballberichte kein Thema. Im
Videotext erscheinen die Ergebnisse der 1.Bundesliga-Nord
zumindest auf N 3 - diese Informationen finden aber nur
Eingeweihte.
Radioberichte bilden ebenso die Ausnahme. Bei den
Printmedien existieren regionale Unterschiede. In
überregionalen Zeitungen ist über Faustball, mit
Ausnahme der Sportbild (Ergebnisse der 1.Bundesliga),
nichts zu lesen. In Regionalzeitungen schwankt die
Präsenz. In Faustball-Ballungsgebieten erscheinen
relativ ausführliche Berichte (z.B. in der NWZ).
Medien haben zwei Funktionen bzw. Wirkungen: Einerseits
berichten Medien aus Erwartung an Interesse der
Bevölkerung an bestimmten Ereignissen. Andererseits
erzeugen Medienberichte ihrerseits Interesse. Als
Beispiel kann die Entwicklung im Tennis herangezogen
werden. Durch die Berichterstattung über Boris Becker
und Steffi Graf ist ein regelrechter Boom ausgebrochen.
Durch die ständige Berichterstattung ist sowohl
Zuschauerinteresse als auch Spielerinteresse geweckt
worden. Das neue Medium Internet bietet dem Faustball
eine große Chance. Durch die Unzensiertheit kann alles
über die Sportart veröffentlicht werden. Zugleich
besteht hierin aber auch eine Gefahr. Es besteht keine
Qualitätskontrolle. Unbestrittener Vorteil des Internets
ist der Bereich der elektronischen Post (email). Der
Informationsfluß kann kostengünstig erhöht werden.
3.3.5. Nachwuchs
· Es ist aufgetreten, daß Vereine ihre
Bundesligamannschaft aus dem Spielbetrieb zurückgezogen
haben. Welche Gründe kann es dafür geben?
· Was kann dagegen unternommen werden?
· Gleichzeitig sind Vereine mit einer
Bundesligamannschaft dazu verpflichtet, Nachwuchsarbeit
nachzuweisen. Stellt die Nachwuchsarbeit ein großes
Problem dar?
· Stellt es eher ein Problem dar, junge Leute für den
Faustball zu gewinnen oder sie beim Faustball zu halten?
· Was kann zur Sicherung der Nachwuchsarbeit unternommen
werden?
· Wie können speziell Jugendliche an den Verein und an
Faustball gebunden werden?
· Reicht Training alleine aus?
· Welche Aktionen könnten zusätzlich angeboten werden,
um die Jugendlichen an die Abteilung zu binden?
· Welche Erfahrung haben Sie in Bezug auf Eltern?
Die Verpflichtung zur Nachwuchsarbeit zeigt auf, daß
Faustball in diesem Bereich Probleme hat. Selbst
Bundesligavereine haben in diesem Bereich
Schwierigkeiten. Dieses Problem ist aber nicht auf den
Faustball beschränkt. Im heutigen Zeitalter der
Schnellebigkeit und des Konsums wird es immer
schwieriger, Jugendliche längerfristig für eine Sache
zu begeistern.
3.3.6. Schule
· Faustball ist als Schulsport entstanden und war
über Jahrzehnte fester Bestandteil des Sportunterrichts.
Wie schätzen Sie die derzeitige Situation des Faustballs
an Schulen ein?
· Ist Faustball ein sinnvolles Spiel für die Schule?
· Welchen Nutzen hätte die Faustballpräsenz im
Sportunterricht für die Verbreitung des Faustballsports?
· Welche Gründe könnte es dafür geben, daß Faustball
kein fester Bestandteil des Schulsports mehr ist?
· Was können Vereine konkret tun, um Lehrer für
Faustball zu interessieren?
· Was halten Sie von Schulfaustballturnieren?
· Gibt es weitere Möglichkeiten, Faustball an Schulen
zu präsentieren?
· Welche Werbeaktionen könnten an Schulen durchgeführt
werden?
· Welche Möglichkeiten haben interessierte Lehrer, sich
über Faustball zu informieren?
· Was könnte getan werden, um Lehrern die
Informationssuche zu erleichtern?
In Kapitel 2 ist darauf hingewiesen worden, daß das
ehemalige Schulspiel Faustball nicht mehr fester
Bestandteil des Schulsports ist. Gleichzeitig ist aus den
Erläuterungen hervorgegangen, daß eine Präsenz im
Schulsport in direktem Zusammenhang mit der Verbreitung
der Sportart steht.
3.3.7. Lehrwesen
· Wie schätzen Sie die derzeitige Situation im
Lehrwesen ein?
· Im Lehrplan des DTB heißt es, das ein Grund der
Verdrängung des Faustballs aus dem Schulsport die
geringe Breite an Lehrmaterial war. Was sagen Sie dazu?
· Was müßte getan werden, damit neues Lehrmaterial
erstellt werden kann?
· Wie schätzen Sie die Situation im Trainerwesen ein?
· Gibt es eine ausreichende Anzahl an ausgebildeten
Trainern?
· Gibt es Hilfen für Trainer in den Vereinen, wie
Trainingshandbücher o.ä.?
· Müßte in der Organisation der Trainerlehrgänge
etwas verändert werden?
Es ist bereits angedeutet worden, daß ein Grund für die
Verdrängung aus dem Schulsport die fehlende Erarbeitung
von Lehrmaterial war (vgl. Kapitel 2). Auf diesem Gebiet
besteht weiterhin ein Nachholbedarf. In Büchereien sind
kaum Lehrbücher über Faustball zu beziehen. Ein
weiteres Problem stellt die Ausbildungssituation von
Trainern dar. Es finden keine bundesweiten
Trainerlehrgänge statt. Die Trainerausbildung unterliegt
den einzelnen Landesturnverbänden. Viele Vereinstrainer
arbeiten ohne Lizenz.
3.3.8. Ehrenamt
· Über Jahre hinweg ist der wichtige Posten des
Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit im Technischen
Komitee Faustball des DTB nicht besetzt. Welche Gründe
hat das?
· Faustball ist rein auf das Ehrenamt aufgebaut. Ergibt
sich hieraus ein Problem?
· Mit ehrenamtlicher Arbeit wird oftmals
unprofessionelle Arbeit verbunden. Wie beurteilen Sie
das?
· Gibt es genügend freiwillige Mitarbeiter?
· Was kann getan werden, um zu freiwilliger Mitarbeit
anzuregen?
· Müßte zur Verbreitung des Faustballs darüber
nachgedacht werden, für einige Aufgabengebiete Geld zu
bezahlen?
Faustball ist überwiegend auf Ehrenamt aufgebaut. Die
Arbeit der Funktionäre und Spieler ist also freiwillig.
Durch die gesellschaftliche Entwicklung wird es
erschwert, freiwillig Tätige für die Vereins- und
Verbandsarbeit zu finden. In vielen Vereinen lastet die
gesamte Arbeit auf wenigen.
3.3.9. Organisation
· Faustball ist, wie Sie wissen, national im
Deutschen Turnerbund organisiert, international im IFV.
Wie würden Sie spontan die Organisation des Faustballs
beurteilen?
· Sehen Sie Kritikpunkte im Organisationsbereich auf
DTB-Ebene?
· Was könnte Ihrer Meinung nach verbessert werden?
· Die aktuelle Diskussion über die Änderung der
Leinenhöhe bei den Frauen von 2m auf 1,90m hat deutlich
gezeigt, daß in Deutschland die einzelnen
Landesturnverbände ihre eigenen Faustballregeln
aufstellen können - unabhängig vom Spielbetrieb in den
Bundesligen. Wie beurteilen Sie dies?
· Im Gegensatz zu anderen Sportarten existiert kein
einheitlicher Begriff des Minisportspiels Faustball.
Warum nicht?
· Wenn Sie versuchen, das Faustballspiel zu erklären,
stoßen Sie schnell auf die Problematik, daß es eine
Vielzahl unterschiedlicher Regeln für verschiedene
Klassen gibt, neben der generellen Unterscheidung
zwischen Hallen- und Feldsaison. Wie beurteilen Sie dies?
· Wie beurteilen Sie den Informationsfluß innerhalb der
Faustballgemeinde?
· Welche Probleme birgt ein schlechter
Informationsfluß?
· Wie kann der Informationsfluß verbessert werden?
Faustball hat keinen eigenen Verband, sondern ist im DTB
organisiert. Dadurch bestehen sowohl Vor- als auch
Nachteile. Durch die Struktur haben die einzelnen
Landesturnverbände sehr viel Macht. Das TK Faustball
kann nur über den Spielbetrieb auf Bundesebene
bestimmen. Die Länder organisieren ihren eigenen
Spielbetrieb.
3.3.10. Finanzen
· Wie ist es im allgemeinen um die Finanzen im
Faustball bestellt: Stehen finanzielle Engpässe der
Weiterentwicklung und Verbreitung des Faustballs im Wege?
· Wie groß ist das Sponsoreninteresse im Faustball?
· Wie kann es gesteigert werden?
· Wie können Vereine die erheblichen Kosten für
Bundesligamannschaften decken?
· Haben Sie schon vom Freundes- und Förderkreis
Faustball gehört?
· Was halten Sie von der Arbeit des FFKF?
Der finanzielle Spielraum im Faustball ist sehr
beschränkt. Besonders auf Bundesebene fehlen Gelder,
nachdem im Jahre 2000 die BMI-Mittel ersatzlos gestrichen
wurden (vgl.
http://home.nordwest.net/Faustballsport/maerz.html). Die
Zukunft der deutschen Nationalmannschaften steht in
Frage.
3.3.11. Interview-Abschluß
· Was sagen Sie zur Aussage WOPP's? Der
Zukunftsforscher sieht für den Faustballsport keine
Zukunft.
· In der rückblickenden Zusammenfassung des Interviews:
Welche Probleme würden Sie als die Hauptprobleme des
Faustballs charakterisieren?
· Wo müßten als erstes Veränderungen durchgeführt
werden?
· Welche Veränderungen können auf Vereinsebene
durchgeführt werden?
· Welche Veränderungen können auf Verbandsebene
durchgeführt werden?
Wie sicherlich zu erkennen ist, sind die einzelnen
Bereiche teilweise nur oberflächlich behandelt. Da in
der vorliegenden Examensarbeit der Gesamtkomplex
"Faustball in Deutschland" thematisiert ist,
kann eine tiefgreifende Analyse aller Gebiete nicht
angestrebt werden (vgl. Problematisierung und
Zielsetzung). Die Interviews sollen jeweils die Meinung
der Experten zu den Hauptproblembereichen des Faustballs
erkunden. Desweiteren haben die Experten die
Möglichkeit, ausführlich auf einzelne Themen
einzugehen.
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